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TRAM2000 Straßenbahn Santos [Sao Paulo] (Brasilien) (VLT) - Allgemeines |
letzte Aktualisierung: 08. November 2017 |
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Santos liegt im Süden des Bundesstaats São Paulo (SP) am Atlantischen Ozean.
Santos ist ein wichtiger Hafen der nur 60 Kilometer entfernten
Millionenstadt São Paulo und des gleichnamigen Bundesstaats, der als das
industrielle Zentrum Brasiliens gilt.
Schon 1871, bereits ein Jahr vor der ersten Straßenbahn in São Paulo, ging
in Santos eine Maultier-Straßenbahn in 800 mm Spurweite vom Bahnhof zum
Strand in Betrieb.
1875 nahm im benachbarten São Vicente eine 9 Kilometer lange Maultierbahn
nach Santos mit einer Spurweite von 1350 mm ihren Betrieb auf. 1885 wurde
sie auf Dampfbetrieb umgestellt. Der Betrieb wurde 1904 von der Stadt Santos
übernommen und in der Folgezeit erweitert und elektrifiziert. Ab 1909
verkehrten elektrische Triebwagen. 1945 betrug die Streckenlänge 86 km.
Dafür standen 139 Trieb- und 80 Beiwagen für den Personenverkehr und 53
Fahrzeuge für den Güterverkehr zur Verfügung. 1954 begann die damalige SMTC,
die zuvor offenen Triebwagen in geschlossene um zu bauen. So wie beinahe
alle Städte Brasiliens in den 1960er Jahren, verloren 1971 auch Santos und
São Vicente ihre Straßenbahn.
Jedoch blieben in Santos einige Fahrzeuge erhalten. Der Tw 46 stand daher
zur Verfügung, als 1984 ein Museumsbetrieb auf 900 m wieder zu Tage
geförderter Stecke aufgenommen wurde. Leider währte dieser nur bis 1986.
Damit war die Idee jedoch nicht gestorben, und so wurde im Jahre 2000 im
historischen Zentrum eine 1,7 km lange Ringstrecke eröffnet und wird seither
als „bonde histórico“ betrieben. Seit 2005 wurden zusätzliche Fahrzeuge von
fremden Betrieben beschafft, so auch aus Porto (Portugal) und Turin
(Italien). 2009 verlängerte sich die Fahrstrecke auf 5 km. Gefahren wird
täglich außer montags zwischen 11 und 17 Uhr.
Santos besteht heute aus neun Bezirken mit etwa 1,7 Millionen Einwohnern,
die in der Stadt täglich etwa 2,2 Millionen Fahrten unternehmen. Dabei ist
der Anteil an Autofahrten in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, was in
der Innenstadt zu einem ständigen Verkehrschaos und Parkplatzmangel führt.
1990 nahm die damalige Eisenbahngesellschaft des Bundesstaates São Paulo,
FEPASA, mit Diesellok-bespannten Zügen den Betrieb des „Trem Intra
Metropolitano“ (TIM) auf, einer 16 km langen, meterspurigen, eingleisigen
Metrostrecke von Santos (Ana Costa) über São Vicente nach Samarita. 1996
ging der TIM an die CPTM über, die in der Stadt São Paulo die Schnellbahnen
betreibt. Mangels Wirtschaftlichkeit wurde der TIM bereits 1999 wieder
eingestellt.
Vierzig Jahre nach Stilllegung der alten Straßenbahn beschloss die
Stadtverwaltung von Santos den Bau einer modernen, normalspurigen Stadtbahn
(VLT „veículo leve sobre trilhos“, also „light rail vehicle“) zwischen
Santos und São Vicente, teilweise auf der Trasse des stillgelegten TIM. Seit
Eröffnung der ersten Teilstrecke der Linie 1 im Januar 2016 (bzw. des
Probebetriebs im Mai 2015) gibt es in Santos somit zwei Straßenbahnsysteme:
Die musealen Betrieb im historischen Zentrum in 1350 mm und die neue
Stadtbahn in 1435 mm Spurweite.
Text: Torsten Schneider, Friesheim |
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